früher dachte ich immer

wenn es soweit ist, dann läuft es wie im hollywood-film. am bett, die hand dem sterbenden reichen, noch mal all das erzaehlen, was zu erzaehlen sei.

heute habe ich gelernt, das die unmöglichkeit der situation jegliches „vorher-durchspielen“ negiert und am ende nur körper bleiben, die ihren eingebenen lösungsmöglichkeiten nachgeben, um nicht selber daran zugrunde zu gehen; einer kreatürlichkeit folgen, die immer schon da war, eingebrannt in die DNA jeglicher biomasse.

die logik gebiert zu weinen. ohne dabei edel zu erscheinen. rotz und schleim und speichelreste. am taschentuch hängenbleiben. und mit verwässertem blick in eine nicht-definierte zukunft, ohne jegliche spiritualität, dem unfassbaren, zügel aufzuerlegen. am ende nur noch ursuppe. rauch, schwellend, dem licht entgegen.

am ende der schmerz. jovial und preiswert. die zielrichtung erneut proklamierenden. am ende der schmerz jovial und preiswert. chancen, die waren und nicht mehr kommen. am ende der schmerz. nicht preiswert, aber da. als reine reinlichkeit des vermögens, abstand zu gewinnen. nach vergeben betteln, dinge wieder und wieder und wieder in erinnerung zu rufen.

glorreiche zeiten, die nicht wiederkommen, noch wiederholbar sind. eine line, welche das a nach b vergießt und jetzt mit „wird sein“ verbindet. die lücke, die bleiben wird und die angst, nach dem Er-wachsen, besiegelt. das erste mal – „fall from grace“ to „fall from grave“ zu binden. ohne rückhalt, doch mit zuversicht, der gegenwart entgegen, mäandern. ab jetzt wirds ernst, ab jetzt kein doppelter boden mehr, ab jetzt die hülle hinter sich gelassen, jene hülle der jugend. kein weicher grund, kein „sorry, ich bin nur zu besuch hier“.

die zäsur wird brennen, noch monate und wochen. mögen weisheiten und alte träume, junges leben neu beleben. time to ride the bullet. weisheit. wissen. schmerzen. und am ende lust. lust weiter zu machen. lust. auf leben. erleben. noch so viel. ohne dich. deine schützende hand. dein allvatertum.

[3 jahre, zukunft] ein strand, ein leben, neugeborene, eine frau, die sich für mich entschied, wärend die brandung die jahre hinweg sullt. ein untergang, am himmel. ein geöffnetes bier, dir zu gedenken, irgendwo in den weiten, die vor uns liegen. da hinten, das grüne leuchten zu ehren, den toten. der toten.

neontelefonzellen. es ringt, ringt um fassung. um zu sagen: „ich bin da und werde es immer sein“

die neue „mindestenshalbar“ ist raus, diesmal: „pop“

Das schmale Buch, keine 200 Seiten lang, war unsere Hymne, und ich las es auf der Stelle vier- oder fünfmal. Dass „Faserland“ aber unsere Sicht der Welt verändert hätte, war schon deswegen nicht wahr, weil es genau das ausdrückte, was wir schon jahrelang unausgesprochen gespürt hatten: Nicht jenseits der Gärten unserer Welt, sondern in den komfortablen Räumen unserer Kindheit und in jenen Kleidungsstücken, die eine Dauerhaftigkeit vortäuschten, die es nicht mehr geben sollte, brütete ein Untergang, dessen feine Erschütterungen wir spürten.

http://www.mindestenshaltbar.net/0307/stories/1896/

tocotronic sind die besseren blumfeld (ach, komm schon)

„Und wenn Du kurz davor bist,
kurz vor dem Fall,
und wenn Du denkst,
„Fuck it all!“
Und wenn Du nicht weißt,
wie soll es weitergehen
kapppppppiiitttuuulaaaatiioonn ohoho“

die überschrift ist nur billige provokation. restlos begeistert vom neuen toco-album „kapitualation“; dachte ich hör nie wieder deren zeuchs. dieses ganze schreckliche befindlichkeitsgedönse (das schreibt der richtig, herr koening! wer hört den im suff immer kettcar, tomte und so ne „jipp misch ma nen assbach-heul-doch-musik“? DU! [gez. der chef vom dienst]) und dann von hinten zwischen die nieren, von null auf 2 in die heavy rotation. platz 1 ist nicht so leicht zu knacken, der boxer sitzt da und faked das empire

feiner taz artikel über „the gossip“s beth ditto

von sonja eismann (btw: auch sehr cool!). bin begeistert!

bethnude

auf dem cover des NME. rockt! text lesen! wusste nicht das die sängerin beth ditto so abgeht. bester satz:

„…Und der Sell-out-Vorwurf? Kommt laut Beth stets von weißen Heteromännern, denen die ganze Welt in einer Weise bequem offensteht, von der ein armes, dickes, lesbisches Mädchen aus einem Kuhkaff im Bibelgürtel, in dem MTV als zu freizügig verboten war, nur träumen kann!“

sehr imposantes role-model. braucht die welt!