HK2K2 - a chinese new year story


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02/24/2002: "HK Bericht von Daniel"

Genau eine Woche nach unserer Rückkehr frage ich mich wie schon nach meinem ersten Aufenthalt, warum es Hong Kong so gut wie keine andere Stadt schafft, eine Vertrautheit zu schaffen, die einem schon nach kürzester Zeit ein so starkes Heimatgefühl vermittelt?


Service
Heute kam bei mir ein Brief aus Hong Kong an, die Flughafenverwaltung Chek Lap Kok sandte mir einen metallenen Anhänger zu, der an meinem Koffer befestigt war, meine Anschrift beinhaltete und wohl beim Einchecken abgegangen sein musste. Der Brief enthielt keinen Text, keine überflüssigen Floskeln, wozu auch, sein Inhalt sagte alles.
In Frankfurt wäre der Anhänger verschwunden, oder zugesandt worden per “Porto zahlt der Empfänger“.

In HK tragen einem vier Verkäufer wie beim Staffellauf das anzuprobierende Kleidungsstück in die Kabine, beten einen hinein, und ziehen hinter einem den Vorhang zu und warten draußen auf das Ende der Anprobe, ohne ein „und ,wie passts??“ und diesen Dreck. Als mir das passiert ist, musste ich Marcel, der zufällig in der Kabine nebenan verweilte, ungläubig fragen, ob ich mir das ganze nur vorgestellt hatte, und wir kamen überein die Sachen zu kaufen, egal ob zu groß,klein,schlechter Schnitt oder Farbe, fuck it, service sells und die haben das verstanden.
Gekaufte Sachen werden einem grundsätzlich mit beiden Händen in der Tüte gereicht, in Deutschland bezahlt man für Supermarkttüten und Ketchup bei Mc Donalds.

Diskretion
Wenn Leute auf einen Bus warten, stellen sie sich in eine Reihe, so dass eine solche schon einmal hundert Meter lang wird.

Hier besteige ich die öffentlichen Verkehrsmittel nur noch mit MD im Ohr, die Dummschwätzerei und die hässlichen lauten Menschen machen aggressiv, das Spiel mit dem Untertauchen in der Masse scheint hier nicht möglich.

Give me freakshow baby
HK ist geordnetes Chaos, ladys market bestes Beispiel hierfür, es gelingt jedoch unglaublich leicht mit der Masse mitzuschwimmen; von der Ruhestätte Kowloon Park zur pulsierenden Ader Nathan Road sind es gerade einmal 50 m, der Unterschied könnte nicht verblüffender sein. Die Leute mustern einen nicht, jedenfalls nicht so dass man es sieht, Perfektion von Individualität mit Stil in einer breiten Masse.
In Deutschland kamen wir bei unserer Rückkehr am Ddorf Hbf mit unseren Koffern nur schwerfällig aus dem Zug, weil die Leute einfach direkt hineinströmten und über Beschwerden der aussteigenden Fahrgäste lachten. Diese Szene hat mich damals enorm schockiert; ich schien aus einer besseren Welt direkt in die Hölle zurückzukommen, die weiße Hölle.

An Sauer und Köning, das nächste mal Dehli!

Daniel






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